Unsere 7 Forderungen

Für die Umsetzung des SPA-Modells hinsichtlich inhaltlicher (insbesondere passgenaue Beratung) Aspekte und einer gerechteren Verteilung der budgetären Unterstützung sind folgende 7 Forderungen definiert:  

1. Bedürfnisse individueller berücksichtigen


Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse Sorgender und Pflegender An- und Zugehöriger (SPA) in der Sozialen Gesetzgebung (z.B. bei der Definition der Pflegeperson im § 19 SGB XI).

2. Begleitende Beratung mit präventivem Schwerpunkt


Eigener Rechtsanspruch für SPA auf unabhängige Beratung von Anfang bis Ende des Sorge-Prozesses mit präventiver Zielsetzung gewährleistet über den SGB V und finanziert durch die Krankenkassen. Die Integration der Pflegeberatung soll mit personeller Kontinuität in die Sorge-Beratung erfolgen.

3. Respekt für Wahlfreiheit


Das Grundrecht (§ 12 GG), „Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen und ihren Beruf frei auszuüben“ muss auch für SPA respektiert und vollumfänglich gewährleistet werden. Gesellschaft und Politik müssen dies organisatorisch ermöglichen.

4. Eine der individuellen Belastung angemessene Entlastung


Die Entlastungsleistungen dürfen nicht länger nach dem Gießkannenprinzip pauschal verteilt werden. Bei der aktuellen Entwicklung des Entlastungsbudgets muss zumindest eine Differenzierung analog der Pflegegrad-Einstufungen erfolgen.

5. Eine der individuellen Belastung angemessene Unterstützung


Unterstützungshilfen wie das geplante Familienpflegegeld als Lohnersatzleistung (u.a. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey) müssen die individuelle Belastungssituation der vielschichtigen Sorge- und Pflegearbeit berücksichtigen.

6. Gerechtere soziale Absicherung


Die soziale Absicherung der SPA muss reformiert werden (Stichwort Rentenkürzung bei Kombileistung) und darf nicht beim Wechsel vom Pflegenden zurück zum Sorgenden Angehörigen schlagartig wegfallen.

7. Über 10 Mio. Leistungsträger individueller kennenlernen


Um den zukünftigen Herausforderungen des Demografischen Wandels (Versorgungsnotstand in rasant wachsenden Singlehaushalten) gerecht zu werden, muss das Potenzial und die soziodemografische Struktur der SPA forscherisch kontinuierlich ermittelt und den Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt werden. Dies kann analog der Erhebungen zur formellen Pflegelandschaft durch das Statistische Bundesamt erfolgen. Siehe auch Weichnachtswunsch-Brief